Deggendorf
In der niederbayrischen Stadt Deggendorf leben rund 38.500 Menschen. Rund ein Viertel von ihnen hat einen Migrationshintergrund. An den Schulen liegt der Anteil von Migrantinnen und Migranten je nach Standort höher. Neben Geflüchteten aus der Ukraine sind dies vor allem Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler und schon lange in der Stadt lebende Ausländerinnen und Ausländer aus 103 Nationen. Darunter befinden sich rund 350 internationale Studierende der Technischen Hochschule Deggendorf.
Die Stadt hat einen ehrenamtlichen Integrationsbeauftragten. Er ist Ansprechpartner für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt, wirbt für Akzeptanz und Dialog und steuert die Integrationsarbeit.
Die Netzwerkstruktur ist gut. Im ehrenamtlichen Bereich sind mehrere Vereine aktiv. Zudem gibt es einen Runden Tisch, an dem vor allem Institutionen und Behörden (Hauptamtliche) vertreten sind sowie den durch Zivilgesellschaft geprägten Migrationsbeirat. In Deggendorf gibt es zahlreiche Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Programm „Demokratie leben“. Diese richten sich auf die Förderung des Verständnisses von Demokratie, jedoch nicht explizit auf Integrationsmaßnahmen oder Integrationsarbeit.
Besonders viele neu ankommende Geflüchtete sind in der staatlichen Anker-Einrichtung untergebracht. Das bedeutet, dass dort Ankommende nur zeitlich befristet in Deggendorf bleiben und Integrationsmaßnahmen – die über die Erstintegration hinaus gehen – nur eingeschränkt zum Einsatz gebracht werden. Die Caritas ist für die Asylsozialbetreuung zuständig.
Wichtige Themen für Deggendorf sind der Zugang und der Umgang mit Menschen, die Zuwanderung und dem Ankerzentrum kritisch gegenüberstehen: Wie kann die Stadt diese Menschen erreichen und Aufklärungsarbeit leisten? Weitere Themen sind die Gestaltung von Ankommensprozessen, die Förderung der Ausbildung von Zugewanderten und die weitere Stärkung der Stadt durch Studierende aus dem Ausland.